Autor/in
© Simone Scardovelli

Mariola Brillowska

Mariola Brillowska, geb. 1961 in Sopot/Danzig, wo sie auch aufwuchs. Von 1982 bis 1988 studierte sie an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Seit 1988 produziert sie in eigener Regie Animationsfilme und anarchistische Theatershows. Außerdem ist sie als bildende Künstlerin, Performerin, Zeichnerin, Autorin und Professorin tätig. Ihr erster Roman »Hausverbot« erschien im Herbst 2013 beim Verlag LangenMüller, München. Mariola Brillowska ist Gewinnerin des ARD PiNBall 2014 (Hörspielwettbewerb für die freie Szene) mit dem Hörstück »Das Kaufhaus am Meer«.

Titel

Hausverbot

Lola stört, wo immer sie erscheint. Nicht umsonst kommt sie aus Sopot in Polen - wie Klaus Kinski. Anzuecken ist ihre Stärke, ihr Ziel dabei: die Freiheit. Der Weg dorthin führt sie nach Hamburg, wo die Drama-Queen keine Gelegenheit auslässt, die träge Kunstszene aufzumischen. Mit Wodka im Blut, der Rebellion im Herzen und irrwitziger Energie. Am 9. Dezember 1981 sitzt Lola im Flugzeug von Warschau nach Frankfurt und hat einhundertfünfzig Dollar in der Tasche.Die Zwanzigjährige haut ab aus dem maroden, grauen Polen, in eine ungewisse kapitalistische Zukunft namens BeErDe. Bunt soll sie werden, glitzern und strahlen, denn Lola liebt die Farben und die Kunst, die man damit machen kann. Sofern man Einlass findet in den dazugehörigen Betrieb - keine leichte Sache für eine rebellische Natur wie sie. In Hamburg, an der Hochschule für bildende Künste, sind Gleichgesinnte rar, doch Lola ist ohnehin ihr eigenes Konzept: Als Ladendiebin erfindet sie die Criminal Art, als Moderatorin düpiert sie auf Radio Las Vegas die Anrufer, ein von ihr veranstalteter Wodkatrinkwettbewerb fordert Opfer … Hausverbot. Und dann die Männer: Anton, Arek, Andrzej, der zum Zuhälter erkorene James. Aber Lola feiert an gegen das Scheitern, mit Chuzpe und fantastischen Performance-Shows, die keine Regeln oder Grenzen kennen. In Mariola Brillowskas Romandebüt geht es zur Sache - eine mitreißende Parforce-Tour über den Verlust von Heimat und die Selbstfindung zwischen Trash und Poesie.

»Mariola hat ein sehr gutes Buch geschrieben. Sie ist eh die Derbste.«
Rocko Schamoni